In der Kfz-Versicherung wird der Sekundenschlaf oft als grob fahrlässiges Verhalten gewertet. Sekundenschlaf bezeichnet das kurzzeitige Einnicken oder den Moment der Unachtsamkeit eines Fahrers, der für wenige Sekunden nicht mehr bei vollem Bewusstsein ist. Dies kann zu schweren Verkehrsunfällen führen, insbesondere wenn man sich bei hohen Geschwindigkeiten auf Autobahnen oder anderen Schnellstraßen befindet.
Der Begriff der "Grob fahrlässigen Herbeiführung des Versicherungsfalls" ist in vielen Kfz-Versicherungsverträgen verankert. Wenn einem Fahrer grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen wird, kann dies dazu führen, dass die Versicherung die Leistung kürzt oder sogar komplett verweigert.
Das bedeutet jedoch nicht, dass jeder Unfall infolge von Sekundenschlaf automatisch als grob fahrlässig gewertet wird. Die Gerichte entscheiden im Einzelfall, basierend auf den Umständen des Unfalls. Beispielsweise wird berücksichtigt, ob der Fahrer Anzeichen von Müdigkeit ignoriert hat, ob er trotz mehrerer Gelegenheiten nicht angehalten hat, um sich auszuruhen, oder ob er Medikamente eingenommen hat, die Müdigkeit verursachen können.
Das Risiko von Sekundenschlaf am Steuer kann durch regelmäßige Pausen, eine ausreichende Nachtruhe und den Verzicht auf Alkohol oder Medikamente, die müde machen, minimiert werden. Es ist von entscheidender Bedeutung, auf die eigenen körperlichen Signale zu achten und bei den ersten Anzeichen von Müdigkeit das Fahren zu unterbrechen.